Bildergeschichten

Von Christine Hochsteiner · · 1999/04

Vier kapverdischen KünstlerInnen stellan ab April in Wien aus.

Die kapverdische Malerei konnte sich erst mit der Unabhängigkeit des Landes im Jahre 1975 entfalten. Drei Künstlerinnen und Künstler – Bela Duarte, Luísa Queirós und Manuel Figueira – gehören zu den Protagonisten dieser Entwicklung.

Nach der Emigration, der Teilnahme an der Studentenbewegung der sechziger Jahre gegen die Diktatur und den Kolonialismus Portugals, war 1975 die Stunde gekommen, heimzukehren, um am Aufbau des neuen, kleinen Landes mitzuwirken. Eine motivierte Gruppe von jungen KünstlerInnen gründete die „Cooperativa da Resistęncia“, bereiste verschiedene Inseln und befaßte sich intensiv mit aussterbenden traditionellen Handwerkstechniken.

Diese Annäherung von akademischer Malerei und populärem Kunsthandwerk erwies sich als äußerst befruchtend. Es entstanden neue Formen der Textilkunst wie bunte gewebte Wandbilder oder Batiken. Auch die Malerei wurde beeinflußt. In manchen Bildern findet man Stoffstrukturen, Nähte oder Tonscherben.

Der vierte in Wien ausstellende Künstler, Tchalé Figueira, gehört einer jüngeren Generation an und erlernte sein Handwerk in Basel.

Kapverdische KünstlerInnen suchen vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten. Tchalé schreibt Gedichte und spielt bei einer Musikband Percussion.

Die vielschichtig konstruierten Bilder von Manuel Figueira, seine seltsamen Gestalten, sein schwarzer Humor oder die in Form und Farbe sehr ausgewogenen Bilder von Bela Duarte, die erzählenden Bildergeschichten von Luísa Queirós oder die expressiven und farbenfrohen des jüngeren Tchalé – diese Beispiele figurativer Kunst aus Kap Verde sind neu und aufregend wie eine Reise.

Die vier Künstlerinnen und Künstler aus Mindelo, der Hauptstadt der Insel Săo Vicente, werden zur Eröffnung ihrer Verkaufsausstellung am 15. April 1999 in der Galerie Habari persönlich anwesend sein.

Die Autorin ist Ethnologin und arbeitet derzeit am Sympathie Magazin „Kap Verde verstehen“ mit.

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